DPSG Lilie

So spannend ist es bei den Pfadfindern

Für ’nen Appel und ’nen Ei mussten sich die Kinder beim Aktionstag der Königsteiner Pfadfinder am Freitag ganz schön ins Zeug legen. Spielerisch lernten sie dabei einiges über das Leben in und mit der Natur.

Von David Schahinian

Königstein. Umweltbewusst leben, mit wachen Augen durch die Welt gehen, für seine eigene Meinung einstehen – das können manchmal ganz schöne Abenteuer sein. Bei der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) gehören sie zu den Statuten.

Die Hilfsbereitschaft hatte der Gründer der Bewegung, Robert Baden-Powell, den jungen Menschen bereits vor rund 100 Jahren ins Stammbuch geschrieben. Mit der bundesweiten Jahresaktion „Abenteuer möglich machen“ hat sich die DPSG zum Ziel gesetzt, das Thema Kinder- und Jugendarmut stärker in das Bewusstsein zu rücken.

Der Königsteiner Stamm der DPSG machte am Freitag in Kooperation mit der Caritas Nägel mit Köpfen und lud Kinder und Jugendliche zu einem Ferientag in der Natur ein. Für die sechs Teilnehmer ging der Tag schon aufregend los, berichtet Pfadfinderin Nadja Beiersdorf: „Wir haben die Kinder abgeholt und sind zur ,Roten Mühle‘ gefahren. Dort startete eine Rallye durch den Taunus.“

Cleverness gefragt

Im Verlauf der Wanderung wurden unter anderem sechs Stationen angesteuert, an denen es galt, gemeinsam mit den insgesamt zwölf Betreuern besondere Herausforderungen zu meistern. Gar nicht so einfach, mit dem Mund einen Apfel einzufangen, wenn er in einem Eimer voller Wasser schwimmt. Oder ein Spiegelei zu braten, wenn man dafür nur Alufolie zur Verfügung stehen hat. Da sind Geschicklichkeit und Cleverness gefragt, an denen es den Kindern jedoch nicht mangelte. Im Gegenteil: „Sie sollten selbst auf die Lösungen kommen, wir haben lediglich ab und zu kleine Hinweise gegeben“, schildert Pfadfinderin Laura Machhaus. Hungern musste niemand, denn mit den passenden Astgabeln und einem stabilen Halt für die Behelfspfanne war das Ei in sechs Minuten am offenen Feuer durch. Ein richtig großes Feuer wurde später auf dem Grillplatz am Königsteiner Freibad entfacht.

Unterhaltung gab es allerdings auch mit den anderen Elementen der Natur. Am nahe gelegenen Bach wurde das Wasserleben erkundet, und in der Luft – flogen Schokoküsse. Allerdings nur, wenn man die Zielfläche an einem hölzernen Katapult genau traf.

Zwar hatten die Königsteiner Pfadfinder mit einer größeren Beteiligung gerechnet, doch tat dies der guten Stimmung keinen Abbruch. „So konnten wir uns intensiver mit den Kindern beschäftigen und keiner fühlte sich benachteiligt“, äußern sich Beiersdorf und Machhaus. Spätestens an der ersten Station der Rallye seien etwaige Berührungsängste schnell verflogen gewesen. Da die Pfadfinder in der Kurstadt schon bekannt seien und dort unter anderem mit den Ferienspielen viele Angebote für Kinder bestehen würden, seien dieses Mal Kinder aus Steinbach zum Zug gekommen.

Auch wenn die Einwohner Königsteins als wohlhabend gelten, bedeutet das für die örtlichen Pfadfinder nicht, sich bei der Jahresaktion der DPSG zurückzulehnen. Kinder- und Jugendarmut seien ein wachsendes Problem in der Gesellschaft, sind sie sich einig.